Kurswechsel

Lebensstürme meistern

Kinder sind wie kleine Seefahrende, die auf dem Meer Erfahrungen sammeln und lernen, wie das Leben funktioniert.

Wie sie dabei Wind und Wetter (Anspannung und Aufregung) meistern und was sie brauchen, wenn das Leben einen ausgewachsenen Sturm (traumatischer Stress) schickt, sind die Themen des Animationsfilms „Lebensstürme meistern“. Dieser kann auch als Comic ausgedruckt, gemeinsam besprochen und (vor)gelesen werden.

Außerdem finden sich in diesem Bereich informative Kurztexte zu Faktoren, die das Erleben und die Verarbeitung von hochbelastenden Lebensereignissen beeinflussen.

Traumatischer Stress wirkt über die Zeit

Nicht das belastende Ereignis allein bestimmt, ob Seefahrerkinder an dem, was sie erlebt haben, krankwerden. Vielmehr ist Verarbeitung immer als Kombination zwischen dem Vorher, dem Währenddessen und dem Nachher zu verstehen.

 

So wird neben dem, was während des Ereignisses an Belastung und Verunsicherung auf Menschen einwirkt, auch das, was schon vor dem Ereignis erlebt und gelernt werden konnte, die Stabilität des Bootes, in dem das Seefahrerkind unterwegs ist, mitbestimmen.

 

Nach dem Ereignis dann beeinflussen maßgeblich der Grad an Verbindung, Orientierung und wie viel nachfolgende Verunsicherung und Belastung oder Stabilisierung und Unterstützung erlebt werden, wie gut Verarbeitung gelingen kann.

 

So kann das Reduzieren von zusätzlichen Stressfaktoren durch Wissen um Belastungsfolgen, vertraute, haltgebende Beziehungen und gutes Handwerkszeug selbst nach hochbelastenden Lebensereignissen dazu beitragen, dass ein Verarbeitungsschritt nach dem anderen gelingt.

 

Die gute Nachricht ist also, dass auch, wenn schon etwas sehr Schwerwiegendes erlebt wurde, die Folgezeit zahlreiche Möglichkeiten bietet, gute Verarbeitung zu unterstützen.

 

Dazu brauchen Kinder und Jugendliche, mehr noch als erwachsene Betroffene, ihre Bezugspersonen. Denn an ihnen als Leuchttürme werden sie in unsicheren Zeiten ablesen, ob und wie es weitergehen kann.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie gut ein Ereignis verarbeitet werden kann, liegt daran, was früher erlebt und gelernt wurde, dem Ereignis selbst und daran, wie gut oder schwierig es danach weitergeht.
  • Wenn Familien nach einem Ereignis alle Informationen haben, die sie brauchen, wissen, was ihnen hilft und möglichst wenig zusätzliche Angst und Hilflosigkeit erleben, hilft das bei der Verarbeitung.
  • Es gibt viele verschiedene Dinge, die nach einem Ereignis bei der Verarbeitung helfen können.

Die Bedeutung von Verbindung und Orientierung

Kinder orientieren sich an ihren vertrauten Bezugspersonen, nicht nur, aber besonders, wenn etwas Neues oder Ängstigendes in ihrem Leben geschieht. Damit fällt Bezugspersonen die Rolle als Leuchtturm zu, der in stürmischen Zeiten Hoffnung und Richtung gibt, also nicht nur vermittelt, wie, sondern auch, dass es weitergehen kann.

 

Das Erleben von Angst, Verlust und starkem (emotionalem) Schmerz macht die Ausrichtung an stabilen Leuchttürmen besonders notwendig. Denn so können Kinder – auch im Sturm – erleben, dass sie nicht allein sind und es jemandem gibt, der ihnen den nächsten Schritt zeigt und Worte für das findet, was sie gerade erleben.

 

Bildlich dargestellt orientieren sich Kinder nach einem traumatischen Sturm also stark an ihren möglichst vertrauten Bezugspersonen und erleben so Sicherheit gebende Verbindung. Diese Verbindung ermöglicht ihnen eine Orientierung an dem, was sie an und mit ihren Vorbildern erleben und trägt so dazu bei, dass Hilflosigkeit und Angst reduziert werden.

Dabei sind Bezugspersonen häufig in einer schwierigen Position, da sie, oftmals selbst belastet, nicht nur für ihre eigene Stabilität, sondern auch für die ihrer Kinder verantwortlich sind. Ihre eigene Belastung, die eigenen Bewertungen dessen, was geschehen ist, ihr Umgang mit großen Gefühlen, die Worte und Erklärungen, die sie finden und was sie vorleben, wird Richtungslicht für ihre Kinder sein.

 

Im Bereich „Hilfe finden“ finden Bezugspersonen daher Unterstützungsangebote, um ihre eigene Stabilität in den Blick zu nehmen und in diesen unbekannten stürmischen Gewässern alle Hilfe zu finden, die ihnen ihre Aufgabe erleichtern kann.

 

Besonders wichtig wird diese Auseinandersetzung, wenn Familiensysteme schon vor einem massiven Ereignis stark herausgefordert waren oder Kinder erlebt haben, dass von den Erwachsenen in ihrem Leben nicht nur Schutz und Unterstützung, sondern Verwirrung oder sogar Bedrohung ausgehen kann. Dann geraten kindliche Psychen in nahezu unlösbare Spannungszustände, die sichere Verbindung, Orientierung und damit Verarbeitung deutlich erschweren können.

 

Die gute Nachricht ist: Das Vermitteln von Verbindung und Orientierung in stürmischen Zeiten kann geübt werden und „Hilfsleuchttürme“ können in schweren Zeiten dabei unterstützen, einen sicheren Weg aus dem Sturm zu finden.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Vertraute Bezugspersonen sind Leuchttürme für Kinder und Jugendliche.
  • Bei ihnen suchen sie Verbindung und Orientierung, um nicht allein zu sein und zu lernen, wie es weitergeht.
  • Bezugspersonen sind oft selbst belastet und wissen manchmal nicht weiter.
  • Es gibt Hilfe dabei, selbst möglichst stabil zu stehen, Worte für schwierige Themen zu finden und sich nicht allein zu fühlen.

Stress, Lernen und Verarbeitung

Die Verarbeitung einer neuen, schwierigen Lebenssituation erfordert Lernen. Dazu gehören das Einordnen des Geschehenen genauso, wie der praktische Umgang mit den Belastungsfolgen, der Erwerb neuer Handlungsmöglichkeiten und das bewusste Erleben heilsamer Erfahrungen.

 

Lernen können wir Menschen aber nur, wenn unsere Anspannung innerhalb eines bestimmten Fensters und im OK-Modus bleibt. In diesem Fenster sind wir nicht zu alarmiert oder aufgeregt, haben aber auch nicht zu wenig Spannung oder sind wie „abgeschaltet“.

 

Der amerikanische Psychiatrieprofessor Dr. Daniel Siegel hat dazu ein sehr hilfreiches Modell entwickelt. Dieses Handmodell zeigt, wie wir Menschen in verschiedenen Anspannungszuständen funktionieren, was wir brauchen um zu lernen und auch, was Lernen erschwert. Die Finger stehen dabei für die höheren Hirnfunktionen und die Handfläche und der Daumen für die Bereiche, die für große Gefühle, aber auch Alarme zuständig sind.

Das Handmodell zeigt auf dem ersten Bild, wie unser Gehirn im OK-Modus „aussieht“: Alle Teile sind miteinander in Kontakt und die Hirnfunktionen arbeiten zusammen. In diesem Zustand können wir das eigene Denken, unsere Gefühle, unsere Aufmerksamkeit und auch unser Handeln bewusst steuern. Wir sind im Kontakt mit uns selbst, mit anderen und dem, was um uns herum passiert und haben Zugriff auf unser Wissen und unsere Fähigkeiten. Wir haben den Überblick, fühlen uns ausreichend sicher und sind handlungsfähig. All das ist im Bild daran zu erkennen, dass die Finger die Hand sicher umschließen und ein guter Rundumblick möglich ist (Fingeraugen).

 

Wenn wir mehr und mehr äußeren, gedanklichen oder emotionalen Stress erleben, können wir uns irgendwann nicht mehr in diesem OK-Modus halten. Die verschiedenen Hirnfunktionen verlieren ihre gute und ruhige Kommunikation untereinander, ein Teil des Gehirns, in unserem Bild dargestellt durch den Daumen, schlägt Alarm und Notfallprogramme beginnen unser Denken, Fühlen und Handeln zu bestimmen. Das ist auf dem zweiten Bild durch das Wackeln der Finger dargestellt. Wir sind in einem Alarm-Modus, der automatisch versucht, uns wieder in Sicherheit zu bringen. Manche Notfallprogramme zeigen sich dabei kämpferisch, andere setzen eher darauf, möglichst aus der stressigen Situation zu flüchten. Der Kontakt zu uns selbst, zu anderen und dem, was um uns herum passiert, ist eingeschränkt. Das liegt daran, dass Notfallprogramme schnell und eigenständig – sozusagen über unseren Kopf hinweg – funktionieren. Den Überblick bewahren, Verstehen oder Neues lernen, ist somit nicht mehr gut möglich. Die Fingeraugen haben nur noch einen eingeschränkten Blick.

 

Wenn der Stress sogar noch größer wird oder aber die Notfallprogramme nicht zum Erfolg führen, geraten wir schließlich in einen Not-Aus-Modus. In diesem Zustand, der im dritten Bild durch die gestreckten Finger dargestellt ist, geht der Kontakt zu uns selbst, anderen und dem, was um uns herum passiert, mehr und mehr verloren. Das zeigt sich zum Beispiel durch ein Gefühl der Taubheit, häufig in Kombination mit Gefühlen wie Schwere und Hoffnungslosigkeit. Die Handlungsfähigkeit ist in diesem Modus stark herabgesetzt, wir fühlen uns „wie gelähmt“.

Die drei verschiedenen Zustände zu verstehen, kann besonders in schwierigen Zeiten größter Anspannung hilfreich sein. Denn großer Stress durch besonders belastende Lebensereignisse führt ganz logisch dazu, dass Menschen seltener in ihrem OK-Modus sind. Dabei ist es egal, ob der Stress seinen Ursprung im Äußeren hat oder aus dem Inneren, also den eigenen Gedanken oder Gefühlen kommt, und sogar, wie alt der betroffene Mensch ist. Das Prinzip betrifft grundsätzlich alle, wobei erwachsene Menschen, die viele Fähigkeiten haben, einen viel ausgeprägteren OK-Modus haben als Kinder. Kinder haben noch nicht so viel innere Sicherheit, Wissen um die Welt oder Möglichkeiten, sich selbst zu regulieren und geraten deshalb schneller in Alarm- oder Not-Aus-Modus.

 

Es ist also normal, dass nach schwerwiegenden Lebensereignissen, das Verweilen im OK-Modus für alle Beteiligten schwieriger sein kann als vorher. Das zeigt sich im Notfallprogramm Kampf zum Beispiel durch mehr Streit und kürzere Geduldsfäden, weniger Zugriff auf das, was normalerweise klappt, Gereiztheit und alle körperlichen Folgen von Stress. Im Notfallprogramm Flucht kann es sich aber auch durch Ablenken und Ausweichen zeigen.

 

Es kann viel Streit ersparen, bei Ausflippen, Abschalten oder großen Gefühlen zu berücksichtigen, in welchem Modus sich alle Beteiligten gerade befinden. Dieser Schritt ermöglicht es, zuerst Beruhigung in den Vordergrund zu stellen und erst, wenn alle wieder im OK-Modus sind, vernünftig miteinander zu sprechen.

 

Die gute Nachricht ist, dass es in jedem Modus Dinge gibt, die dabei helfen, wieder in den OK-Modus zu kommen, wieder verbunden und orientiert zu sein, so dass es leichter wird zu lernen und zu verarbeiten.

 

Mehr Informationen zu belastungstypischen Folgen und einem hilfreichen Umgang mit ihnen finden sich hier.

 

Zwei Erklärvideos zum Handmodell von Dr. Daniel Siegel finden sich unter folgenden Links:

https://www.youtube.com/watch?v=f-m2YcdMdFw (etwas länger)

https://www.youtube.com/watch?v=qFTljLo1bK8 (ganz kurz)

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Vernunft, Lernen und Verarbeitung funktionieren nur im OK-Modus gut.
  • Bei Anspannung setzt der Alarm-Modus ein, der kämpferisch oder ausweichend sein kann.
  • Nach traumatischem Stress ist es für alle schwieriger, im OK-Modus zu bleiben.
  • Klärung, Einsicht, Vernunft und Absprachen funktionieren erst wieder, wenn alle im OK-Modus sind.
  • Daher geht es im ersten Schritt oft erst um Beruhigung und erst später darum, etwas zu besprechen oder Neues zu lernen.

Selbstfürsorge

Selbst auf den Füßen zu bleiben und gleichzeitig dafür Sorge zu tragen, dass die eigenen Kinder durch eine schwere Zeit kommen, ist eine anstrengende Aufgabe. Dann auch noch damit umzugehen, dass plötzlich vieles unbekannt oder beängstigend neu ist und die Nerven vielleicht bei allen blank liegen, kostet ebenfalls viel Kraft.

 

Daher ist die Zeit nach hochbelastenden Ereignissen auch die Zeit, in der es besonders wichtig ist, auf die eigenen Kräfte zu achten. Selbst wenn Herz und Kopf gerade eher sagen, dass anderes wichtiger und dafür nun wirklich keine Zeit sei.

 

Denn für einen stabilen „Leuchtturm“ ist der eigene Stand und damit Selbstfürsorge eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen. Niemand kann ein starkes Richtungslicht aussenden, wenn die eigene Kraft erschöpft ist. Und betroffene Kinder und Jugendliche brauchen in diesen Zeiten genau dies: Ein Licht, das Richtung und Hoffnung signalisiert, einerseits, weil sie auf die Verbindung zu und die Orientierung durch ihre Bezugspersonen angewiesen sind und andererseits, weil sie an ihren „Großen“ als Modell abschauen werden, wie es geht, sich selbst um sich zu kümmern.

 

Ein weiterer Nutzen von Selbstfürsorge ist, dass mit einigermaßen stabilem Stand die Wahrnehmung dafür, wie es anderen geht und was sie wirklich brauchen, besser funktioniert. Dies ist eine Fähigkeit, die für Bezugspersonen in schwierigen Zeiten sehr wichtig ist, um einen klaren Blick auf die Belastung und Bedürfnisse ihrer „Seefahrerkinder“ zu haben.

 

Eine gute Strategie für flexible Stabilität können wir uns von der Alge abschauen.

Algen schaffen es, größten Strömungen und Unterwasserstürmen zu widerstehen. Dazu verbinden sie drei wertvolle Strategien.

 

Strategie 1: Fester Halt und tiefe Wurzeln

Für Krisenzeiten kann das heißen, sich mit dem zu verbinden, was hält. Was das ist, ist individuell ganz unterschiedlich. Das können zum Beispiel liebe Menschen sein, die da sind und mithelfen. Das kann auch die Verbindung zu Werten, zu Spiritualität sein oder zu merken, was jeden Tag als minimaler Rahmen funktioniert, selbst wenn alles gerade ganz anders ist.

 

Die 2. Strategie ist: Nicht festhalten

Der Hinweis ist also, gerade in anstrengenden Zeiten gut darauf zu achten, nur das festzuhalten, was im Moment tatsächlich wichtig oder wertvoll ist und alles andere bewusst loszulassen. Dazu kann gehören, Kleinigkeiten nicht groß werden zu lassen, nur Wichtiges zu klären und nachsichtig zu sein, mit sich und anderen.

 

Die 3. und letzte Strategie ist: Beweglich sein

 

Das kann heißen, die eigenen Ansprüche daran, wie gut es gerade funktionieren sollte, zu überdenken und nicht starr an Planbarkeit in einer unplanbaren und unüberschaubaren Zeit festzuhalten und unglücklich darüber zu werden, dass es gerade anders ist als sonst.

 

Die gute Nachricht ist: Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, etwas für die eigene Stabilität zu tun, damit ein Schritt nach dem anderen gelingt, auch in den schwersten Zeiten.

 

Konkrete Strategien und Übungen finden sich im Bereich „Hilfe für Kopf, Herz und Körper“.

 

Wenn Sie Bezugsperson sind, Fragen zu Ihrer eigenen Stabilität haben oder sich Sorgen machen, finden Sie hier ein Onlinetool der AETAS Kinderstiftung zur Belastungseinschätzung oder hilfreiche Adressen im Bereich „Hilfe finden“.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn wir für Kinder da sein wollen, müssen wir selbst auf den Füßen bleiben.
  • Selbstfürsorge ist daher eine wichtige Aufgabe.
  • Wenn wir uns gut um uns selbst kümmern, sind wir ein gutes Vorbild für unsere Kinder.
  • Dabei hilft: 1. Alles, was uns selbst Halt gibt, 2. Unwichtiges loslassen und 3. Flexibel sein, wenn etwas nicht nach Plan geht

Hilfe finden

Wenn noch heute Hilfe gebraucht wird

Deutschlandweite Angebote

TELEFONSEELSORGE

Die Telefonseelsorge bietet rund um die Uhr kostenfreie und auf Wunsch auch anonyme Beratung am Telefon, im Chat, per E-Mail, an 25 Standorten auch persönlich.
Telefon                                 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222

Online                                   www.telefonseelsorge.de

HILFETELEFON – GEWALT GEGEN FRAUEN

Beim Hilfetelefon erhalten Frauen Unterstützung, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Dieses Angebot ist rund um die Uhr erreichbar. Auch Angehörige, Freund*innen und Fachkräfte können sich dort anonym und kostenfrei Beratung einholen.

Telefon                       08000 116 016

Online                         www.hilfetelefon.de/beratung-fuer-frauen.html


RETTUNGSDIENST
/POLIZEI

Wenn ein Rettungswagen oder notärztliche Versorgung benötigt wird, weil jemand verletzt, akut erkrankt oder in Lebensgefahr ist, kann Hilfe über die zuständige Rettungsleitstelle gerufen werden.

Telefon                                 112

In Gefahrensituationen für sich oder andere sollte die Polizei gerufen werden:

Telefon                                 110


PSYCHIATRISCHE NOTAUFNAHMEN

Wenn eine psychiatrische Notbehandlung benötigt wird oder ggf. eine stationäre psychiatrische Aufnahme, kann man jederzeit in die zuständige Notaufnahme eines Krankenhauses mit psychiatrischer Abteilung und Ambulanz gehen.

Einen Überblick über die psychiatrische Versorgung in den einzelnen Bundesländern gibt es auf:

Für nähere Informationen das gewünschte Bundesland auswählen.


ÄRZTLICHER BEREITSCHAFTSDIENST

Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist für die ärztliche Versorgung von Menschen zuständig, die keinen medizinischen Notfall haben, aber nicht bis zur nächsten regelmäßigen Sprechstunde einer ärztlichen Praxis warten können.

Telefon                                 116 117

 Unter dieser Rufnummer wird man, nach Eingabe der eigenen Postleitzahl, an den zuständigen Bereitschaftsdienst weitergeleitet.

Online                                 www.116117.de     

 Auf der Homepage kann man Eingabe der eigenen Postleitzahl Notfallpraxen finden.


Bei einem medizinischen Notfall oder bestehender Lebensgefahr sollte bitte der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 gerufen werden.

 

Zusätzliche Angebote in Bayern und München

Bitte beachten Sie auch die zahlreichen deutschlandweiten Angebote!

KRISENDIENST IN BAYERN

Für Menschen in seelischen Krisen, Mitbetroffene und Angehörige gibt es rund um die Uhr Hilfe über:

Telefon           0800 / 655 3000

Online             www.krisendienste.bayern/ueber-uns/ueber-die-krisendienste/

 

 

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Andere Angebote

Unterstützungsangebote für Familien sind vielfältig und regional durchaus unterschiedlich. Daher kann es sich lohnen Informationen, konkret für die eigene Region zu recherchieren. Unabhängig davon gibt es bundesweit sowie bayernweit verfügbare Angebote. Im Folgenden stellen wir eine Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, zur Verfügung.

 

Deutschlandweite Angebote

TELEFONSEELSORGE

Die Telefonseelsorge bietet rund um die Uhr kostenfreie und auf Wunsch auch anonyme Beratung am Telefon, im Chat, per E-Mail, an 25 Standorten auch persönlich.

Telefon                                 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222

Online                                   www.telefonseelsorge.de

 

NUMMER GEGEN KUMMER

Die Nummer gegen Kummer ist eine Online- und Telefonberatungsstelle bei Sorgen, Problemen und Ängsten für Kinder, Jugendliche und Eltern. Elternberatung findet telefonisch, Kinder- und Jugendlichenberatung telefonisch oder online statt. Die Beratung ist anonym und kostenfrei.

Das Elterntelefon ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags bis 19 Uhr besetzt.

Elterntelefon                                    0800 – 111 0 550

Das Kinder- und Jugendtelefon ist montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr erreichbar.

Kinder und Jugendtelefon          116 111

 

BUNDESKONFERENZ FÜR ERZIEHUNGSBERATUNG BKE

Die bke bietet Online-Beratung für Eltern und Jugendliche an. Dabei stehen in der kostenfreien und anonymen Elternberatung Einzelberatungen, aber auch Einzel- und Gruppenchats zur Verfügung. So finden man dort also sowohl ein Angebot zur professionellen Erziehungsberatung als auch Austausch mit anderen Eltern zu allen Fragen, Sorgen und Nöten rund um das Thema Erziehung.

Die ebenfalls anonyme und kostenfreie bke-Jugendberatung stellt die Entwicklung junger Menschen in den Mittelpunkt und findet mittels Mailberatung, Einzel- oder Gruppenchat statt. Alle Angebote sind über www.bke.de erreichbar.

 

JUGENDNOTMAIL

Für Kinder und Jugendliche gibt es hier Online-Beratung in verschiedensten Lebenslagen und zu unterschiedlichen Themen. 
www.jugendnotmail.de/

Per Chat: Dienstag bis Freitag 18 - 21 Uhr

Per Mail: Antwort innerhalb von 24 bis 48 Stunden

 

[U25] DEUTSCHLAND

Speziell ausgebildete, ehrenamtliche Peers zwischen 16 und 25 bieten innerhalb von 2 Werktagen Helpmails an. Dies ist auch anonym möglich.

www.u25-deutschland.de

 

BERATUNGSSTELLEN

Es gibt Beratungsstellen zu vielen verschiedenen Fragestellungen und Themen. Sie versorgen ratsuchende Menschen mit Informationen, helfen dabei einen Überblick in schwierigen Situationen zu bekommen und begleiten, wenn es allein nicht (gut) geht.

Es gibt Angebote, die bundesweit zur Verfügung stehen und andere, die regional unterschiedlich sind. Einen guten Überblick über das Angebot in Ihrer Region finden Sie über die folgenden Hilfe-Portale:

Auf www.familienportal.de finden Sie unter „Meine Lebenslage“ eine große Auswahl passender Beratungsstellen.

Unter www.bke.de finden Sie unter der Rubrik „Für Ratsuchende“ ebenfalls eine umfangreiche Beratungsstellen-Suche.

 

TRAUMAAMBULANZEN

Traumaambulanzen bieten Menschen, die Opfer von Gewaltstraftaten geworden sind, die Möglichkeit, schnell und unkompliziert psychologische Beratung und bei Bedarf psychotherapeutische Unterstützung zu erhalten. Sie sind meist an Krankenhäuser angeschlossen.

Der Verein PSU-Akut stellt unter www.psu-akut.de/wp-content/uploads/Traumaambulanzen-in-Deutschland_10100510-mkk-.pdf

eine Liste der Traumaambulanzen in Deutschland zur Verfügung.

 

PSYCHOTHERAPIE

TIPP: Für manche Menschen ist es hilfreich Freunde, Familie oder nahestehende Bekannte mit einzubeziehen. Auch Institutionen wie beispielsweise Ihre Krankenkasse oder örtliche Beratungsstellen können helfen. Manchmal kann die Suche nach einem passenden Therapieangebot mühsam und kräftezehrend sein. Bei manchen Krankheitsbildern spielt unter anderem Antriebslosigkeit und Kraftlosigkeit eine große Rolle. In solch einem Fall kann es hilfreich sein, das Umfeld miteinzubeziehen und um Hilfe zu bitten.

Wenn ein Psychotherapie-Platz gesucht wird, findet man auf beiden der folgenden Seiten eine Therapeut*innen-Suche, mit der die Angebote nach Region und Bedürfnissen gefiltert werden können.

Beim Psychotherapie-Informationsdienst der Deutschen Psychologen Akademie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) unter www.psychotherapiesuche.de können viele verschiedene Suchkriterien eingeben werden. Außerdem wird persönliche Beratung zur Therapeut*innen-Suche am Telefon angeboten. Außer den normalen Telefonkosten entstehen keine zusätzlichen Kosten.

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) leitet auf ihrer Seite www.bptk.de/service/therapeutensuche/ durch Anklicken des entsprechenden Bundeslandes an die zuständige Landeskammer weiter. Dort können über die Therapeut*innen-Suche Psychologische Psychotherapeut*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen in der eigenen Region gefunden werden.

Auch auf der Homepage des ärztlichen Bereitschaftsdienstes finden Sie Psychotherapeut*innen in der Umgebung https://arztsuche.116117.de/

 

PSYCHIATRISCHE VERSORGUNG

Die psychiatrische Versorgung befasst sich vor allem mit psychischen Erkrankungen, bei denen die medikamentöse Therapie eine Rolle spielen könnte.

Passende ambulante Angebote für die ärztliche psychiatrischen Anbindung finden sich unter https://www.kbv.de/html/arztsuche.php

Psychiatrische Kliniken bei Ihnen vor Ort finden Sie unter www.weisse-liste.de/krankenhaus (Psychiatrie als Suchbegriff eingeben)

 

AGUS E.V.

AGUS – Angehörige um Suizid e.V. ist die bundesweite Selbsthilfeorganisation für Trauernde, die einen nahe stehenden Menschen durch Suizid verloren haben. Dabei ist es unerheblich, wie lange der Suizid her ist. 

Als Unterstützung für Suizidtrauernde bietet AGUS unter anderem Beratung von Betroffenen per Telefon und/oder Email, Vermittlung in Selbsthilfegruppen, Bundesweite Jahresversammlung mit Fachvorträgen, sowie ein Internetforum für Betroffene.

>www.agus-selbsthilfe.de/

 

VEID E.V.

Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. bietet ein Netzwerk von Hilfen und Begleitung für Familien an, die ein Kind verloren haben. Unter www.veid.de/ finden Sie  Hilfe und Austausch nach dem Tod eines Kindes in Form von lokalen Gruppen, einem Online-Forum, Ratgebern und Broschüren.

 

WEISSER RING

Bietet Unterstützung und Beratung für Opfer von Gewalt. Über das Opfer-Telefon 116 006, als Onlineberatung (Antwort innerhalb von 72 Stunden) unter  www.weisser-ring.de/ und bundesweit über Außenstellen auch im persönlichen Kontakt.

 

ANUAS E.V.

Der Bundesverband ANUAS e.V. ist eine Hilfsorganisation für Angehörige bei Mord-, Tötungs-Suizid- und Vermisstenfällen und eine bundesweite Betroffenen-Opfer-Hilfe- und Selbsthilfeorganisation. Unter www.anuas.de/ bietet der Bundesverband Informationen, Angebote und Hilfen für Betroffene.

 

Zusätzliche Angebote in Bayern und München

BAYERN GEGEN GEWALT

„Bayern gegen Gewalt“ ist ein Projekt des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales zu Gewaltschutz und Gewaltprävention. Unter diesem Link finden sich individuelle lokale Beratungsstellen sowie Unterstützungsangebote.

www.bayern-gegen-gewalt.de/beratung-und-hilfe/hilfe-suche/


EHE-, FAMILIEN- und LEBENSBERATUNGSSTELLEN

Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales unterstützt auf dieser Homepage die Suche nach individuellen lokalen Beratungsstellen zu den Themen Ehe, Partnerschaft, Familie und Lebensfragen.

www.stmas.bayern.de/eheberatung/index.php


TRAUMAAMBULANZEN IN BAYERN

Traumaambulanzen bieten Menschen, die Opfer von Gewaltstraftaten geworden sind, die Möglichkeit, schnell und unkompliziert psychologische Beratung und bei Bedarf psychotherapeutische Unterstützung zu erhalten. Sie sind meist an Krankenhäuser angeschlossen.

Das Zentrum Bayern Familie und Soziales stellt unter www.zbfs.bayern.de/imperia/md/content/blvf/soziale_entschaedigung/oeg/liste_traumaambulanzen_bayern_2022_februar-2.pdf eine Liste der Traumaambulanzen in Bayern zur Verfügung.


Trauma Hilfe Zentrum München e. V.

Das Trauma Hilfe Zentrum in München bietet Betroffenen Beratung, Gruppenangebote zur Stabilisierung, Männerberatung sowie umfangreiche Informationen und Vorträge.

Das THZM ist telefonisch erreichbar unter 0 89 41 32 79 50

Montag, Mittwoch und Donnerstag von 10.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr, sowie Freitag von 10.00 bis 13.00 Uhr


PSYCHOTHERAPIE

TIPP: Für manche Menschen ist es hilfreich Freunde, Familie oder nahestehende Bekannte mit einzubeziehen. Auch Institutionen wie beispielsweise Ihre Krankenkasse oder örtliche Beratungsstellen können helfen. Manchmal kann die Suche nach einem passenden Therapieangebot mühsam und kräftezehrend sein. Bei manchen Krankheitsbildern spielt unter anderem Antriebslosigkeit und Kraftlosigkeit eine große Rolle. In solch einem Fall kann es hilfreich sein, das Umfeld miteinzubeziehen und um Hilfe zu bitten.

Bayernweit finden Sie passende Angebote über die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) unter www.dienste.kvb.de/arztsuche/app/einfacheSuche.htm


VERZEICHNIS DER JUGENDÄMTER

Hier kann das zuständige Jugendamt recherchiert werden

www.blja.bayern.de/service/adressen/jugendaemter/


BEAUFTRAGTE DER POLIZEI  

Ansprechpartner*innen für Kriminalitätsopfer (bzgl. Gewalt im familiären Bereich / Häusliche Gewalt, Misshandlung oder Vernachlässigung von Kindern, sexuelle Gewalt gegen Erwachsene, sexueller Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen, Stalking / Nachstellung)         
www.polizei.bayern.de/schuetzen-und-vorbeugen/beratung/beauftragte-der-polizei-fuer-kriminalitaetsopfer/index.html


STIFTUNG OPFERHILFE BAYERN

Die "Stiftung Opferhilfe Bayern" wurde von der Bayerische Staatsregierung errichtet um Menschen, die durch Straftaten geschädigt werden und hierfür weder vom Täter noch vom Sozialsystem einen Ausgleich erhalten, schnell und unbürokratisch finanziell zu unterstützen.

www.opferhilfebayern.de/


JUSTIZ BAYERN (OPFERHILFE, ZEUGENBETREUUNG, OPFERSCHUTZ)

Auf der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz www.justiz.bayern.de/service/ finden Sie unter anderem Informationen über Beratungsangebote für Opfer von Straftaten, sowie zur Zeugenbetreuung an den bayerischen Amts- und Landgerichten.

 

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Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.