Joschka entwickelt in der Folgezeit sowohl ganz konkrete als auch schwer greifbare Ängste, die den bislang fröhlichen und unternehmungslustigen Jungen stark einschränken und zunehmend isolieren. Er möchte die Wohnung nicht mehr verlassen, trifft sich kaum noch mit Freunden und hat das Gefühl, seine Mutter und seinen Bruder ständig im Auge behalten zu müssen.
Mit dem Malen des Angstmonsters bekommen die schwer greifbaren Ängste eine Gestalt. Joschka entwickelt in einem zweiten Schritt das Wissen, dass das Angstmonster aus gutem Grund entstanden ist. Das Bild wird zur Grundlage für die Arbeit an der Angst, entwickelt sich weiter, wird weniger bedrohlich und Joschka immer weniger hilflos.
Am Tag nach der gewalttätigen Auseinandersetzung wurde die Kinderstiftung von der Polizei informiert und hinzugezogen.
Insgesamt erfolgten 19 Beratungstermine in einem Zeitraum von 14 Monaten – davon 10 Akuttermine direkt nach dem Ereignis. Die Fachberaterin arbeitete mit Joschka, mit der Mutter in Elterngesprächen und in gemeinsamen Familienterminen. Zudem stand sie Joschkas Lehrerin und Horteinrichtung beratend zur Seite.
*Dieser Text ist ein Auszug aus dem Berichtsheft der AETAS Kinderstiftung. Zum Schutz der Betroffenen wurden alle Namen geändert.