21. Internationale Kriseninterventionstagung 2024, Innsbruck
Nicht erst seit der Pandemie ist bewusst, dass vulnerable Personen und Gruppen besondere Unterstützung benötigen. Dies sollte auch eine nachhaltige Auswirkung auf die akute Krisenintervention haben.
Dazu war auch unsere Expertise gefragt. Tita Kern und Simon Finkeldei waren mit zwei Vorträgen vertreten.
„Hat das weh getan?“ – Die berühmten kindgerechten Worte und Erklärungen in der Krisenintervention
Empfehlungen wie „Sprechen Sie offen mit Ihren Kindern“, „Erlauben Sie Ihren Kindern alle Fragen und beantworten Sie diese mit kindgerechten Worten“ oder „informieren Sie Ihre Kinder über das, was geschehen ist“ finden sich in vielen Ratgebern und Hinweisflyern.
Zugleich berichten viele Bezugspersonen, wie überfordernd sich dieser scheinbar einfach klingende Hinweis für Sie gestaltet. Aus der langjährigen Erfahrung in der KinderKrisenIntervention wurde in diesem Vortrag Erfahrung geteilt und konkrete Formulierungshilfen für kindgerechte Worte vorgestellt.
Und zusammen mit Maria Brauchle @icufamiliesandkids sprachen sie dann im Team im zweiten Vortrag:
„Darf ich Papa sehen?“ – Akutbetreuung von Kindern im Kontext Krankenhaus: Möglichkeiten und Risiken
Egal ob die laufende Reanimation, die notfallmedizinische Versorgung nach einem schweren Unfall oder die Akutintervention nach einem Suizidversuch: bei vielen Einsatzindikationen verlagert sich mit Transport der körperlich Betroffenen auch der Betreuungsschwerpunkt ins Krankenhaus.
Aus psychotraumatologischer Sicht kann die Art der Betreuung Weichen stellen, die mitbestimmen, ob sich der Besuch auf der Intensivstation verarbeitungsförderlich oder zusätzlich belastend auswirkt. So ging der Vortrag auf die Fragen ein: Wann ist die begleitete Betreuung von Kindern im Krankenhaus angezeigt – wann eher nicht? Welche Rahmenbedingungen sind durch Station oder Krankenhaus gegeben? Wie können diese durch Krisenintervention vorbereitet und unterstützt werden?
Es waren zwei sehr interessante Tage mit spannenden Vorträgen und Gesprächen. Danke, dass wir ein Teil davon sein durften.