Eigentlich gehört er zum Jahreskalender der AETAS Kinderstiftung wie Weihnachten und Ostern: unser Klettertag. Nur ist diese Veranstaltung nicht nur pandemie-, sondern auch wetteranfällig. Deswegen mussten wir nicht nur im vergangenen Jahr darauf verzichten. 2021 spielte zum Glück alles mit: die Inzidenzzahlen und das Wetter.

So ging es am 3. Juli für drei Betreuer*innen der Kinderstiftung mit sechs Familien in den Kletterwald Vaterstetten. Anders als üblich nahmen die acht Kinder mit ihren „eigenen Großen“ daran teil – um die Corona-Regeln einzuhalten, kletterten sie mit Erwachsenen aus ihrem Haushalt, nicht mit Fachkräften der Kinderstiftung. Auch konnten wir leider nicht so viele Familien mitnehmen, wie gerne teilgenommen hätten. Das bedauern wir für die Daheimgebliebenen sehr. Der Freude der Mitgefahrenen tat es  keinen Abbruch. Hoch in den Bäumen erprobten sich die Großen und die Kleinen, professionell ausgerüstet und gesichert mit Helm und „Ropeglider“.

Alle genossen Tag und wir hoffen, dass es auch 2022 wieder heißen kann:

„Wir wollen hoch hinaus!“

Kinder- und Jugendhilfe, Erziehung und Bildung gehören zu den Satzungszwecken der Moving Child gGmbH. „Unterstützung von Traumabewältigung von Kindern und deren Eltern“ nennt die Satzung der Stiftung ausdrücklich als ihren Zweck, und damit war das „Match“ von Moving Child und AETAS Kinderstiftung perfekt: Macht doch die Unterstützung von Kindern und Familien nach potenziell traumatisierenden Erlebnissen die Arbeit der AETAS Kinderstiftung aus.

Über einen Zeitraum von drei Jahren fördert Moving Child die KinderKrisenIntervention der AETAS Kinderstiftung. Gefördert werden dabei eine Personalstelle und ein ganz besonderes Anliegen: eine Nachhilfe-Unterstützung. Nach einem traumatischen Ereignis kämpfen Kinder oft mit Problemen in der Schule. Sie können sich nur schwer konzentrieren, ihre schulischen Leistungen lassen nach. Dies belastet die Kinder zusätzlich zu ihren ohnehin schon einschneidenden Erlebnissen. Viele Familien können sich aber Einzel-Nachhilfeunterricht nicht leisten. Moving Child fördert deshalb zusätzlich drei Jahre lang nach Bedarf Einzel-Nachhilfeunterricht für Kinder, die von der AETAS Kinderstiftung begleitet werden.

„Wir freuen uns sehr über diese großzügige Förderung. Damit leistet Moving Child einen wertvollen Beitrag, um auch in Zukunft akut traumabelastete Kinder und Jugendliche und deren Familien schnell und kostenfrei unterstützen zu können“, sagt Florian Rauch, Geschäftsführer der AETAS Kinderstiftung.

Mehr über Moving Child erfahren Sie hier (externer Link).

„Gerade in diesen schwierigen Zeiten möchten wir Kinder und Jugendliche stärken, ihnen Wege aufzeigen, wie sie mit stressigen Situationen umgehen und für ihre psychische Gesundheit selbst Sorge tragen können“, sagt Annette Heuser, Geschäftsführerin der Beisheim Stiftung. Die Beisheim Stiftung fördert deshalb eine Reihe von Projekten, um einen Beitrag zur gesellschaftlichen Bewältigung der Covid-19-Krise zu leisten – die AETAS Kinderstiftung gehört zu diesen Projekten. „Die Münchner AETAS Kinderstiftung ist in der Covid-19-Krise mit ihrer KinderKrisenIntervention besonders gefordert“, stellt die Beisheim Stiftung fest und fördert deshalb die Akut- und Regelberatung der AETAS Kinderstiftung.

Die Akut– und Regelberatungen sind das Herzstück der Arbeit der AETAS Kinderstiftung. Hier leisten wir professionelle KinderKrisenIntervention nach einem eigens entwickelten traumaspezifischen Frühinterventionsansatz. Der Bedarf an Akut- und Regelberatungen steigt stetig. Die Akutberatungen fangen die Betroffenen in den ersten zehn Tagen nach einem traumatischen Ereignis wie dem Suizid eines Elternteils oder dem Bezeugen eines Unfalls oder einer Gewalttat auf. Die Betroffenen erhalten ohne bürokratischen Aufwand einen Erstkontakt binnen 24 Stunden, eine 24-Stunden-Notfallnummer und eine intensive Begleitung durch eine*n Traumafachberater*in.

Derweil sind die Regelberatungen langfristiger angelegt. Hier werden die Kinder über einen Zeitraum von mehreren Monaten (in der Regel drei bis zwölf Monate) begleitet und stabilisiert. Sollte im Anschluss eine weiterführende psychologische Betreuung notwendig sein, hilft, vermittelt und überbrückt die AETAS Kinderstiftung.

In diesem und im kommenden Jahr unterstützt die Beisheim Stiftung die Akut- und Regelberatung der AETAS Kinderstiftung – eine wertvolle Hilfe in einer schweren Zeit!

Die Beisheim Stiftung entwickelt eigene Programme und fördert Projekte, die die aktive Mitwirkung an der Gesellschaft zum Ziel haben. Im Themenfeld Gesundheit fördert die Stiftung wirkungsvolle Ansätze zur Stärkung der mentalen und körperlichen Gesundheit junger und älterer Menschen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Aufklärung und Prävention von psychischen Krankheiten sowie auf der Förderung einer ausgewogenen Ernährungs- und Lebensweise. Im Sinne ihres Stifters Otto Beisheim handelt sie unternehmerisch und partnerschaftlich.

Wir sagen danke für die Unterstützung!

In einem Jahr, in dem wegen der Corona-Pandemie das Zusammenrücken mit manchen unserer lieben Menschen nur schwer oder gar nicht möglich war, hatten wir uns etwas einfallen lassen. So standen die Weihnachtszeit und das Jahresende bei der AETAS Kinderstiftung unter den Themen: „In Verbindung bleiben“, “Zusammenhalt spüren“, „Füreinander da sein“ und „Mitnehmen und Loslassen“.

In den vier letzten Wochen des Jahres wurden auf diese Weise Nähe und  Verbindung auf ganz besondere Art spürbar: Durch die Entfernungskunstwerke, Gemeinschaftsmärchen, Miteinandersterne, Erinnerungsblumen und Loslassblätter unserer Dezemberaktionen.

Ute Reiber und Manuel Boecker von KULTUR LE MUC begleiteten die Kinder und Familien mit inspirierenden Geschichten, Bastelanregungen und Ideen zum selbst kreativ Werden auf dieser zauberhaften Reise durch den Dezember.

Wir freuen uns, dass so viele Familien diese magische Zeit, in der das neue Jahr sich bereit machte, mit uns erlebt haben und Spaß an unseren Aktionen hatten!

Lichterfest 2020 der AETAS Kinderstiftung

In diesem Jahr ist durch die Corona-Pandemie so vieles anders als gewohnt gewesen und ist es noch. Darum wollten wir als AETAS Kinderstiftung zumindest auf ein liebgewonnenes Ritual nicht verzichten: das Lichterfest. Wenn die Tage kürzer werden und sich das Jahr dem Ende zuneigt, kommen wir zusammen, lassen das Jahr noch einmal an uns vorüberziehen und machen es uns gemütlich. Das konnten wir in diesem Jahr nur virtuell tun – umso schöner, dass und wie es dennoch geklappt hat!

An dem kurzfristig auf die Beine gestellten Online-Event nahmen zwölf Familien teil, das waren 14 Erwachsene und 22 Kinder. Zusammen mit den neun Teammitgliedern und drei Kindern waren dies 48 Personen – eine Anzahl, über die wir uns sehr gefreut haben!

Auch die Schauspielerin Ute Reiber und der Schauspieler Manuel Boecker waren wie in den vergangenen Jahren dabei. Sie erzählten dieses Jahr nicht von Frederik Maus, sondern davon, wie aus dem kleinen Jungen Artus ein weiser und tapferer König wurde. Auch am Bildschirm schlugen die beiden ihr Publikum in den Bann.

Da das Licht nicht gemeinsam gebastelt werden konnte, hielten alle Teilnehmenden zu Hause ein Licht oder eine Laterne bereit. Wie gewohnt wurde es schließlich als Jahresritual gemeinsam entzündet – und möge nun durch die dunkle Jahreszeit tragen …

Die Stiftung des tschechischen Cybersicherheitsunternehmens Avast, die Avast Foundation, unterstützt die AETAS Kinderstiftung. Es ist ein großzügiger Betrag, welcher der Akut- und Regelberatung der AETAS Kinderstiftung zugute kommt. Die Akut- und Regelberatungen sind das Herzstück der Arbeit der AETAS Kinderstiftung. Hier leisten wir professionelle KinderKrisenIntervention nach einem eigens entwickelten traumaspezifischen Frühinterventionsansatz.

In dem Programm „Together with Employees“ („Gemeinsam mit den Mitarbeitern“) dürfen die Mitarbeiter des tschechischen Cybersicherheitsunternehmens Avast eine Initiative auswählen, die von der Avast-Stiftung unterstützt wird. 

Die Mitarbeiter der Münchner Niederlassung des Unternehmens hatten den Wunsch, Kinder und Jugendliche in der Region München zu unterstützen. Bei der Suche wurden sie auf AETAS Kinderstiftung aufmerksam und waren schnell von unserer Arbeit begeistert. „Ihre Arbeit und Unterstützung für Kinder und deren Familien ist so großartig, dass unser Entschluss die AETAS Kinderstiftung zu nominieren schnell feststand“, schrieben uns die Mitarbeiter*innen des Münchner Avast-Teams.

Wir sagen Danke für die Unterstützung!

Als Preisträgerin des HanseMerkur Preis für Kinderschutz ist die AETAS Kinderstiftung für den Deutschen Engagementpreis nominiert. Wir standen zur Wahl beim Publikumspreis, und wie der Name schon sagt: Das Publikum entscheidet über den/die Preisträger*in. Die Abstimmung wurde online abgehalten und am 27. Oktober beendet.

Die Preisträger*innen werden am 3. Dezember bekanntgegeben.

Wir danken Ihnen von Herzen fürs Mitmachen!

 

KinderKrisenIntervention

Illustration: SaBine Büchner

Im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales geförderten Projektes „Kurswechsel“ haben Mitarbeitende der KinderKrisenIntervention der AETAS Kinderstiftung mit den Befragungen begonnen. Hintergrund ist der Projektauftrag zur Darstellung und Verbesserung der psychosozialen Versorgung von Kindern, Jugendlichen und deren Bezugssystemen nach bestimmten Gewalttaten.

Während der Erhebungsphase werden sowohl telefonisch als auch online Befragungen bei verschiedenen Einrichtungen und Institutionen durchgeführt. Hierbei geht es vor allem darum zu erheben, an welcher Stelle von selbstbezogener und/oder interpersoneller Gewalt betroffene Kinder, Jugendliche und deren Bezugssysteme frühe und spezifische Hilfen erhalten können. Der inhaltliche Fokus liegt dabei auf der Versorgung nach Suizid und Suizidversuch sowie versuchter und vollendeter Tötung.

Anliegen und Projekthintergrund

Im Jahr 2018 verstarben in Deutschland insgesamt 954.874 Menschen, davon allein 9.396 Personen durch Suizid. Das waren über 25 Personen pro Tag. Die Zahl der Suizidversuche sowie die von den Dachgesellschaften geschätzten Dunkelziffern steigern den Umfang dieser tragischen Thematik um ein Vielfaches. Männer nahmen sich deutlich häufiger das Leben als Frauen, rund 76 Prozent der Selbsttötungen wurden von Männern begangen. Besonders betroffen ist bei den Männern die Altersgruppe von 50 bis 55 Jahren – ein Lebenszeitraum, in dem vielfach bereits eine Familie gegründet wurde und Kinder und Jugendliche mit im Haushalt leben. Auf diese Weise erhält diese selbstbezogene Form von Gewalt auch eine interpersonelle Dimension.

Bitte unterstützen Sie unser Anliegen und nehmen Sie sich die Zeit für unsere Befragungen, sollten Sie als Einrichtung in den kommenden Wochen einen Anruf von unseren Interviewer*innen erhalten. Die zufällig ausgewählten Telefonanfragen sind am 14. September 2020 gestartet.

 

Die ganze Gesellschaft, aber besonders auch Kinder und Familien werden in der Corona-Krise auf eine harte Probe gestellt: Die derzeitige Situation und der unsichere weitere Verlauf beschäftigen viele Kinder, Familien, Bezugspersonen und Fachkräfte. Themen wie Ängste, eingeschränkte persönliche Freiheit und größere Anspannung, Sorge um nahestehende Menschen, aber auch schwere Erkrankungen oder Todesfälle im persönlichen Umfeld bestimmen nicht nur Medien und Politik, sondern auch viele Gespräche am Frühstückstisch, im Kinderzimmer und unter Gleichaltrigen.

Die AETAS Kinderstiftung bietet von der Corona-Krise betroffenen Kindern, Familien und Fachkräften eine telefonische Krisenberatung. Diese soll mit Tipps und Strategien dabei helfen, besser mit der hohen Anspannung, psychischen Belastung oder großen Sorgen umzugehen, Eskalation vorbeugen oder bei Bedarf gezielt an die geeignete Facheinrichtung vermitteln. Das Beratungstelefon richtet sich an Kinder, Jugendliche, Familien, Bezugspersonen und Fachkräfte aus Bayern.

„Präventive Unterstützung ist der beste Ansatz“

Außerdem stellt die KinderKrisenIntervention der AETAS Kinderstiftung zum Thema „Psychische Akutbelastung für Kinder und Familien durch Corona-Krise, Quarantäne und Isolation“ verschiedene Handreichungen zum Download  zur Unterstützung von Kindern, Bezugspersonen und Fachkräften zur Verfügung.

Bayerns Familienministerin Carolina Trautner will Kinder, Eltern und Fachkräfte in dieser schwierigen Situation unterstützen: „Wenn die gewohnten Strukturen und der sichere Alltag wegfallen, ist dies für Kinder und ihre Bezugspersonen eine belastende Situation. Die Corona-Krise kann auch zu Krisen in Familien führen. Ich freue mich, dass ich die AETAS Kinderstiftung für den Aufbau einer Kinder-Krisen-Intervention und einer Telefonhotline im nächsten halben Jahr mit rund 135.000 Euro unterstützen kann. Denn präventive Unterstützung ist der beste Ansatz, um Eskalation zu verhindern.“

KinderKrisenIntervention kann beraten, orientieren und vermitteln. In diesem Sinne möchten wir Familien, Bezugspersonen und Fachkräfte in dieser herausfordernden Zeit entlasten und unterstützen.

Zu den Handreichungen

Zum telefonischen Beratungsangebot

 

Die psychosoziale Notfallversorgung für Kinder und Jugendliche nach Katastrophen und anderen schwerwiegenden Ereignissen war Thema des Forschungsprojektes „Kind und Katastrophe“. Von Oktober 2016 bis Februar 2020 forschte das Team um Prof. Dr. Harald Karutz von der Medicalschool Hamburg dazu, was Kinder und Jugendliche in solchen Situationen brauchen und wie sich Einsatzkräfte gut darauf vorbereiten können.

Die AETAS Kinderstiftung begleitete den Forschungsprozess: Die fachliche Leitung Tita Kern und ihr Stellvertreter Simon Finkeldei waren über den gesamten Zeitraum als beratende Expert*innen für den projektbegleitenden Arbeitskreis geladen.

Die nun in Bonn vorgestellten abschließenden Projektergebnisse bestätigen den fachlichen Ansatz und die Arbeit der AETAS Kinderstiftung. Es wurde deutlich, dass der Blick auf das gesamte Familien- und Bezugssystem von Kindern und Jugendlichen nach belastenden Ereignissen ein wichtiges Kernelement der Versorgung ist. Denn auch die „Großen“ brauchen in diesen Situationen Hilfe, um den „Kleinen“ beistehen zu können. Als ebenso elementar hat sich die ganzheitliche zeitliche Perspektive von der Akut- bis zur mittel- und langfristigen Versorgung bei der Verarbeitungsunterstützung herausgestellt. Die nachhaltige Versorgung ist seit jeher ein zentrales Element im Konzept der AETAS Kinderstiftung: Zehn Tage werden die Kinder im Rahmen der Akutberatungen intensiv betreut, bis zu einem Jahr anschließend in der Regelberatung.

Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bzw. das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Ergebnisse und weitere Informationen sind unter www.kikat.de zu finden.